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Aus: Ausgabe vom 16.10.2018, Seite 3 / Schwerpunkt

In Zahlen: Schlappe für Berliner Regierungsparteien

Bei der Landtagswahl in Bayern mussten die beiden Berliner Regierungsparteien CSU und SPD Prozentual zweistellige Verluste hinnehmen. Die CSU fuhr ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 ein, die SPD rangiert nur noch im einstelligen Bereich. Zweitstärkste Kraft im Landtag sind die Grünen. »Natürlich ist das heute kein einfacher Tag«, räumte Ministerpräsident und CSU-Spitzenkandidat Markus Söder am Sonntag in München ein »schmerzhaftes Ergebnis« ein. Die CSU habe aber einen klaren Regierungsauftrag. Söder braucht allerdings einen Koalitionspartner. Er strebt eine »bürgerliche Koalition« mit den Freien Wählern an. Von den Grünen, mit denen es auch zu einer Regierungsmehrheit reichen würde, sei die CSU »inhaltlich weit entfernt«.

CSU-Parteichef und Bundesinnenminister Horst Seehofer befand: »Es wird in den nächsten Wochen darauf ankommen, dass wir aufarbeiten, woran dieses Ergebnis liegt, und daraus die nötigen Konsequenzen ziehen.« Nach einer ARD-Umfrage halten 56 Prozent der Wähler ihn für den Hauptverantwortlichen für das CSU-Ergebnis. Grund für einen Rücktritt sieht Seehofer aber nicht.

Mit einem Minus von gut zehn Prozentpunkten schnitt die CSU besser ab als in den jüngsten Umfragen vor der Wahl: Sie kommt nach dem vorläufigen Endergebnis auf 37,2 (2013: 47,7) Prozent der Erst- und Zweitstimmen. Die Grünen verdoppelten ihren Stimmenanteil auf 17,5 (8,6) Prozent. Die Freien Wähler legten auf 11,6 (9,0) Prozent zu. Die AfD, die vor fünf Jahren nicht angetreten war, zieht mit 10,2 Prozent in den Landtag ein. Die SPD stürzte auf 9,7 im Vergleich zu 20,6 Prozent im Jahr 2013 ab. Die FDP schaffte mit 5,1 (3,3) Prozent knapp den Einzug in den Landtag. Die Linke verpasste ihn mit 3,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,4 (63,6) Prozent so hoch wie seit 36 Jahren nicht mehr. (Reuters/jW)

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