Fünfte Kolonne?
Von Fabian Kröger, Gen-ethisches NetzwerkFabian Kröger,
Publizist, aktiv im Gen-ethischen Netzwerk und bei BioSkop:
Eine kritische Berichterstattung zu gentechnologischer Forschung sollte jenseits von »ethischen Bedenken« formuliert werden: Anstatt sich darauf zu beschränken, bei Lebensmitteln die Kennzeichnung zu fordern und bei Gentests die Beratung, sollte vor allem der derzeitige Boom eugenischer Reinheits- und Kontrollphantasmen in der jungen Welt zum Thema gemacht werden. Anstatt sich zur fünften Kolonne der Technokraten im Forschungsministerium und der Saatgutmulti-Vorstandsetagen zu machen, sollte es Aufgabe einer linken Tageszeitung sein, die Öffentlichkeitsarbeit der Gruppen zu unterstützen, die seit Jahren zu Kritik an den Biowissenschaften arbeiten. Dazu gehört einerseits, mit gründlichen Recherchen bekanntzumachen, welche Strukturen biotechnologischer Forschung entstanden sind. Andererseits muß eine radikale Wissenschafts- und Medizinkritik vorangetrieben werden, die jenseits von Horrorszenarien die unausgesprochenen Vorannahmen dieser Technologie ins Rampenlicht rückt. Dafür gilt es an den Bildern und Leitmetaphern anzusetzen, die in der Biotech-Szene in Umlauf gebracht werden. Wie das gehen könnte, haben wir mit unserem Buch »Angewandte Genetik-Gene zwischen Mythos und Kommerz« (b_books-Verlag 2002) versucht zu demonstrieren.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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