Schweizer Bank legte Goldgeschäfte offen
Die Schweizer Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hat den Schleier über ihre Goldgeschäfte mit der Deutschen Reichsbank während des Zweiten Weltkrieges gelüftet. Demnach nahm die BIZ insgesamt 13,5 Tonnen Gold von der Reichsbank entgegen. Bei rund einem Viertel soll es sich dabei um Raubgold handeln.
BIZ-Generaldirektor Andrew Crockett hatte am Montagabend einen Bericht über die Goldgeschäfte mit der Reichsbank vorgestellt. Die Fakten seien nun auf dem Tisch, und die BIZ ziehe es vor, andere darüber urteilen zu lassen, ob das Verhalten der Bank während des Zweiten Weltkrieges angemessen gewesen sei, sagte Crockett. Zugleich stellte die BIZ eine Öffnung ihrer Archive in Aussicht.
Dem Bericht ist zu entnehmen, daß die BIZ während des Krieges insgesamt 13,5 Tonnen Gold von der Reichsbank entgegengenommen hatte, und zwar auf ihr Konto bei der Schweizerischen Nationalbank in Bern. Bei rund einem Viertel oder 3,7 Tonnen handelte es sich um Gold, das Nazi-Deutschland in den Zentralbanken Belgiens, der Niederlande und Italiens gestohlen hatte. Das Raubgold sei den betroffenen Zentralbanken längst zurückerstattet worden, sagte Crockett. Die restlichen Geschäfte betrafen Zinszahlungen auf deutsche Reparationszahlungen aus dem Ersten Weltkrieg sowie Zahlungen im Zuge internationaler Bahn- und Postabkommen.
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