Leistet Widerstand!
Vor zwei Wochen veröffentlichten wir an dieser Stelle einen Brief an unsere Leserinnen und Leser, in dem wir beschreiben, weshalb sich jW nicht am Abwickeln des Formats gedruckte Tageszeitung beteiligt. Das setzt allerdings voraus, dass die dafür notwendige materielle Basis zu Verfügung steht. Und weil die bei uns weder von Parteien oder Kirchen noch vom großen Kapital kommt, ist die junge Welt darauf angewiesen, dass entgegen allen Branchentrends die Zahl der Abonnements und der verkauften Einzelexemplare weiter wächst. Bis zum Februar des kommenden Jahres wollen wir deshalb 1.300 Printabos und 600 Onlineabos gewinnen. Dieses notwendige Ziel werden wir allerdings nur erreichen, wenn sich viele Leserinnen und Leser an der Aktion »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass« beteiligen.
Die ersten Reaktionen ermutigen uns sehr: Unsere Leserin Brigitte J. beschreibt uns, wie sie ihre Physiotherapeutin von einem Abonnement überzeugen konnte – und dass diese mittlerweile selber für die Aktion ein Wochenendabo eingeworben hat. Renate B. bucht zu ihrem Onlineabo zusätzlich ein Printvollabo. Ludwig B. erhöht den Preis für sein Printabo, Sebastian R. steigt vom Normal- auf ein Solionlineabo um, Martin M. zahlt für sein Onlineabo künftig statt 11,60 Euro 20 Euro, Christian G. will allen in seinem Betrieb Beschäftigten ein Abo finanzieren, Herbert B., der bei uns ein Kioskabo bestellt hat (die Zeitung kann jeden Morgen beim Zeitungshändler eigener Wahl abgeholt werden), steigt auf die höhere Preisklasse um (weil ansonsten für unseren Verlag kaum etwas übrig bleibt), Susann W. hat ihrer Schwester ein Printabo geschenkt ...
Für den Erfolg unserer Kampagne hilft jeder noch so kleine Beitrag – gebündelt kommt eine richtig große Sache heraus. Und die ist notwendig, weil aufgrund der Zeitungskrise und der Bereitschaft anderer Tageszeitungen, sich selbst abzuschaffen, die Kosten für Produktion (Druck, Papier) und Distribution (Transport und Zustellung) dramatisch steigen. Darauf wollen wir nicht wie andere mit überzogenen Preiserhöhungen reagieren – sondern mit der Steigerung der Zahl bezahlter Abonnements. Wir würden uns freuen, wenn Sie daran mitwirken. Helfen kann dabei Ihr ganz persönlicher Aktionsplan, der folgende Fragen beantworten sollte: Wie viele Print- oder Onlineabonnements will ich im Rahmen der Aktion bis Ende Februar werben (wir empfehlen bescheidene Ziele: ein bis drei Print- oder Onlineabos wären schon ein toller Beitrag)? Kann ich selber an meinem Abopreis etwas machen (Umsteigen auf höhere Preisklasse, zum Print- ein Onlineabo und umgekehrt buchen)? Will ich die Aktion mit einer Abospende unterstützen (damit wir zum Beispiel Gefangenenabos finanzieren können)? Kann ich bei einer Zeitungsverkaufsstelle in meinem Umfeld anregen, dass sie die jW ins Angebot aufnimmt? Gerne erfahren wir von Ihren Plänen, schreiben Sie uns! Sie können für so einen Plan auch gerne unser Unterstützerformular nutzen, das Sie auf unserem Aktionsblog finden.
Fein wäre es auch, wenn Sie uns über die Realisierung Ihrer Pläne berichten: Wie haben Sie neue Abonnenten gewinnen können? Wie lief das mit dem Kiosk um die Ecke? Welche eigenen Ideen haben Sie umgesetzt? Das sind wertvolle Anregungen für andere Leserinnen und Leser. Gerne können Sie solche Pläne auch mit mehreren Leserinnen und Lesern aus ihrer Region aufstellen und umsetzen – Infos darüber, wo es Leserinitiativen gibt, bekommen Sie an dieser Stelle und auf unserem Aktionsblog.
Aktionsbüro
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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vom 20.10.2018