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Aus: Ausgabe vom 09.01.2003, Seite 4 / Aktion

Ehrliche Berichterstattung

Jetzt vernetzen: junge Welt und Umweltbewegung (4)
Von Francis Althoff, BI Lüchow-Dannenberg

Francis Althoff, Pressesprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg:

Den Widerstand im Wendland gegen Gorleben und andere Atomprojekte gibt es seit gut 26 Jahren. Er ist durch unterschiedlichste Menschen basisdemokratisch verwoben und hält international die Fühler ausgestreckt. Wahrscheinlich der wesentlichste Punkt im beharrlichen Durchhaltevermögen: Das Wendland für sich ist bereits ein Netz. Als Masche eines großen Netzes betrachtet, besteht diese aus diversen stabil zusammengewirkten bunten Fäden.

Physikalisch betrachtet bedeutet Widerstand, daß ein Körper sich dem Durchfluß eines elektrischen Stromes entgegensetzt. So betrachtet sind es in unserem Fall Atomstrom und die Strukturen, die zu dessen Durchsetzung dienen. Aber aufgepaßt, es gibt sowohl Leistungswiderstand (Vernetzung) als auch Isolationswiderstand. Und Medien laufen Gefahr, sich als Vorschaltwiderstand »gleichschalten« zu lassen. Bei Spiritisten gelten »Medien« als vermittelnde Personen. In der Grammatik sind »Medien« ein Ausdruck der genera verbi, neben Aktiv und Passiv. Mit der Grundbedeutung, eine Rückbeziehung der im Verb angegebenen Handlung auf das Subjekt anzugeben, oder eine intensive Beteiligung des Subjekts auszudrücken. Beispiel: Ich betrachte AUFMERKSAM.

Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit sollten nicht nur für Medien selbstverständlich sein. Das Dilemma der ehrlichen Berichterstattung wird aber bei den meisten Medien der Pakt zwischen eigenem finanziellen Interesse und dem der Anzeigenkunden bleiben.

Ideen, Anregungen und Beiträge
an das junge Welt-Aktionsbüro
Stichwort: »vernetzen«

Telefon: 030/53 63 55-10
E-Mail: verlag@jungewelt.de

Weitere Infos und bisherige Veröffentlichungen:

http://www.jungewelt.de/aktion/

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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