Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 10.11.2018, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 46. Woche

1908, 12. November: In der Steinkohlenzeche Radbod bei Hamm im Nordosten des Ruhrgebiets werden 368 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion getötet. Es ist das bis dahin schwerste Grubenunglück der deutschen Bergbaugeschichte. Der Tod der Kumpel löst eine Welle der Solidarität aus und befeuert die Debatte um eine Verbesserung des Arbeitsschutzes. Eine direkte Folge des Unglücks ist die Abschaffung von Benzinlampen und deren Ersetzung durch elektrische Lampen.

1918, 12. November: In Regensburg gründen einige ehemalige Zentrumspolitiker die Bayerische Volkspartei. Die Partei, die die Interessen der bayerischen Bourgeoisie sowie der Bauern vertritt, steigt schnell zur stärksten Kraft im Freistaat auf und stellt bis 1933 dreimal den Ministerpräsidenten. Nach ihrem Machtantritt schalten die Nazis die Partei gleich. Am 4. Juli 1933 löst sie sich auf. Die nach 1945 gegründete Christlich-Soziale Union kann als eine ihrer Nachfolgeorganisationen betrachtet werden.

1918, 13. November: Der Reserveoffizier und Sodawasserfabrikant Franz Seldte, zuletzt als Frontberichterstatter tätig, erläutert in Magdeburg vor Gleichgesinnte, die Idee zur Gründung eines Wehrverbandes. Am 25. Dezember wird daraufhin der »Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten« ins Leben gerufen. Die Organisation, die auch als bewaffneter Arm der Deutschnationalen Volkspartei auftritt, wird schnell zu einem der großen paramilitärischen Verbände der Weimarer Republik. Franz Seldte wird am 30. Januar im ersten Kabinett Hitlers zum Reichsarbeitsminister ernannt und bekleidet dieses Amt bis 1945.

1948, 12. November: Rund neun Millionen Beschäftigte in der Amerikanischen und der Britischen Besatzungszone treten in einen 24stündigen sogenannten Demonstrationsstreik, de facto ein Generalstreik. Sie protestieren gegen den autoritären Kurs des Frankfurter Wirtschaftsrats und die Ausgrenzung der Gewerkschaften. In einem Zehnpunkteprogramm wird gefordert: gleichberechtigte Mitwirkung der Gewerkschaften in allen Gremien der wirtschaftlichen Selbstverwaltung, Überführung der Grundstoffindustrie und der Kreditinstitute in Gemeineigentum, Demokratisierung und Planung der Wirtschaft und eine Wiedereinführung von Preiskontrollen. In der Französischen Besatzungszone wird der Streik verboten.

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