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Aus: Ausgabe vom 14.11.2018, Seite 2 / Inland

SS-Mann leugnet Wissen über Massentötungen

Münster. Im Prozess gegen einen 94jährigen ehemaligen Wachmann im KZ Stutthof hat der Angeklagte bestritten, von systematischen Massentötungen gewusst zu haben. Er sei zwar als SS-Wache in dem Lager gewesen und habe den schlechten Zustand der Insassen bemerkt. Das ließ Johann R. am Dienstag vor dem Landgericht im nordrhein-westfälischen Münster über einen Verteidiger erklären. Von Gaskammern und systematischen Massenmorden habe er aber »nichts gewusst«. Staatsanwaltschaft und Nebenklagevertreter werteten die Aussagen als unglaubwürdig.

R. soll während des Zweiten Weltkriegs von 1942 bis 1944 in dem KZ bei Danzig als Wachmann der SS tätig gewesen sein. In dem Lager hatten die Nazis unter anderem polnische Bürger, sowjetische Kriegsgefangene und Juden eingesperrt, gequält und grausam getötet. Von mehr als 100.000 Menschen, die insgesamt nach Stutthof gebracht wurden, starben schätzungsweise 65.000. (AFP/jW)

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