Beulen vom Klassenfeind
Von Sybille Albrecht, Rechtsanwältin und Gründungsmitglied der »LPG junge Welt«Die junge Welt wird als Plenum gebraucht, als Diskussionsforum und Informationsplattform verschiedenster linker Strömungen. Das stört in der heutigen Gesellschaft und deren Medienlandschaft offenbar eine Menge Leute. Vielfältige, unabhängige linke Meinungen in die Öffentlichkeit zu bringen wird nicht gern gesehen.
Nicht wenige bemühten sich daher angestrengt, die junge Welt in den Bankrott zu treiben. Alle Versuche, auch mit juristischen Mitteln, dieses in Deutschland einmalige Forum zu beseitigen, konnten bisher erfolgreich abgewehrt werden.
Dabei gilt für die junge Welt, daß – wie es bei Brecht heißt – einige Beulen auch vom Klassenfeind stammen.
Viele wissen aus eigener Erfahrung, daß Gerichtsverfahren bei aller solidarischen juristischen Unterstützung Geld kosten. Ich finde es gut, daß es bisher immer gelungen ist, über Spenden solche Kosten für die junge Welt mit zu begleichen. An den juristischen Auseinandersetzungen darf die junge Welt nicht scheitern.
Ideen, Anregungen und Beiträge an das junge Welt-Aktionsbüro, Stichwort: »vernetzen«, Telefon: 030/53 63 55-10, E-Mail: verlag@jungewelt.de, Weitere Infos: www.jungewelt.de
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!