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Aus: Ausgabe vom 23.11.2018, Seite 11 / Feuilleton

Marx-Platz am Ring

In Neubrandenburg (Mecklenburg) wird am 29. November eine Karl-Marx-Statue wieder aufgestellt. Das 2,20 Meter hohe Denkmal des Bildhauers Gerhard Thieme war im Jahr 2001 abgebaut worden. Aus Sicherheitsgründen. Es blieb fast 18 Jahre lang eingelagert, sicher ist sicher. Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) machte Anfang des Jahres einen Vorschlag, wie das Denkmal in den öffentlichen Raum zurückkehren könne: »horizontal als liegende Figur«; eine »filigrane Schulterstütze« sollte es aussehen lassen, »als ob es schwebt, liegt, ruht oder was auch immer einem Betrachter einfällt«. Nach heftigen Protesten konnte sich Witt eine Rückkehr in der Vertikalen vorstellen, aber nur in einer Kunstausstellung. Die Wiederaufstellung wird mit einer Spende in Höhe von 10.000 Euro finanziert. Ursprünglich hatten die Spender, ein Neubrandenburger Ehepaar, ihre Zuwendung an eine Bedingung geknüpft: Die Plastik solle an ihren angestammten Platz zurückkehren, den Marktplatz, der Karl-Marx-Platz hieß, als sie dort 1969 eingeweiht wurde. Weil sich dafür keine Mehrheit unter den Stadtverordneten fand, die über die Annahme der Spende entscheiden mussten, wurde die Bedingung aus der Beschlussvorlage gestrichen. Anfang September stimmten 16 Abgeordnete zu – acht dagegen, zehn enthielten sich. Das Denkmal kehrt nicht auf den Marktplatz zurück, aber wird in der Nähe des Friedrich-Engels-Rings stehen, der das Zentrum umschließt. Angekündigt sind für die Enthüllung am kommenden Donnerstag kurze Reden von Bürgermeister Witt und Stadtpräsidentin Irina Parlow (Die Linke). (dpa/jW)

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