Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 27.11.2018, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Gewerkschaften und soziale Bewegungen

In der zweiten Ausgabe der Fachzeitschrift Industrielle Beziehungen dieses Jahres wird das Verhältnis von Gewerkschaften und Betriebsräten auf der einen und sozialen Bewegungen auf der anderen Seite untersucht. Diese gehen oft Allianzen ein, »zum Beispiel in Handels- und Austeritätsprotesten ebenso wie in den Bereichen (globaler) Umweltregulierung, der Flüchtlingspolitik oder im grenzüberschreitenden Kampf für die Regulierung transnationaler Unternehmen«, so die Sozialwissenschaftlerinnen Sabrina Zajak und Britta Rehder. Es sei aber »nicht selbstverständlich, dass es zu Bündnissen kommt«. Ein augenfälliges aktuelles Beispiel dafür sind die Auseinandersetzungen um die Braunkohleverstromung und den Hambacher Forst, bei denen ein Teil der Gewerkschaften und Betriebsräte eher als verlängerter Arm des RWE-Konzerns auftritt denn als Teil der sozialen Bewegungen. Dabei bieten Allianzen mit sozialen Protestbewegungen durchaus das Potential, zur Erneuerung der Gewerkschaften beizutragen, wie die Soziologen Holm-Detlev Köhler und José Pablo Calleja Jiménez mit Bezug auf Erfahrungen in Spanien ausführen. (dab)

Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 2/2018, ca. 100 Seiten, 27 Euro; Bezug: indbez.budrich-journals.de

Feminisierung von Streiks

Die Erlangener Professorin Ing rid Artus befasst sich in einem Beitrag für den aktuellen Express mit der »Feminisierung von Streiks«. Mit Verweis auf Arbeitskämpfe in Kitas und Krankenhäusern schreibt sie: »Der alte Kampf für ›gleichen Lohn für gleiche Arbeit‹ geht aktuell offenbar in eine neue Runde.« Doch es gehe nicht nur um die »klassischen Forderungen nach höheren Löhnen«, sondern auch »um mehr Zeit für Kinder und Patienten – und um die Möglichkeit, qualitativ gute Dienstleistungen in gesellschaftlich zentralen Sorgebereichen leisten zu können«. So streikten die Krankenschwestern an der Charité und anderen Unikliniken nicht für mehr Geld, sondern für mehr Personal. Dies und weitere Faktoren machten »die feminisierten Sorgekämpfe (…) häufig in einem umfassenderen Sinne ›politisch‹ als ›einfache‹ Lohnkonflikte«.

Die zentrale These der Soziologin ist, dass diese Arbeitskämpfe nicht nur die Klassen-, sondern auch die Geschlechterverhältnisse verändern. Und sie verändern das gesellschaftliche Bild von Streiks.(dab)

Express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11/2018, 16 Seiten, 3,50 Euro, Bezug: www.labournet.de/express

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