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Aus: Ausgabe vom 28.11.2018, Seite 15 / Antifaschismus

Ex-V-Mann beruft sich auf Erinnerungslücken

Potsdam. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen ist im brandenburgischen NSU-Untersuchungsausschuss am Donnerstag vergangener Woche erneut der ehemalige V-Mann Carsten Szczepanski vernommen worden. Von ihm stammte eine »Quellenmeldung«, die kurz nach dem Abtauchen des NSU-Kerntrios zu dessen Festnahme hätte führen können, aber vom Verfassungsschutz nicht an die Polizei weitergeleitet worden war. Nach einem Bericht des Portals RBB 24, das zum Rundfunk Berlin-Brandenburg gehört, sprach Szczepanski ruhig und strukturiert über »seine Arbeit« als Spitzel für den Verfassungsschutz, ein »Fulltime-Job«, berief sich aber erwartungsgemäß auf Erinnerungslücken, die er auch schon im Münchner NSU-Prozess im Zeugenstand geltend gemacht hatte. »Ich wollte der Szene schaden, habe alles aufgesaugt und weitergegeben«, sagte Szczepanski laut RBB 24. Wenig glaubhaft fand das die Abgeordnete Ursula Nonnemacher von den Grünen, denn Szczepanski war immer tiefer in die rechte Szene eingestiegen, hatte Nazipostillen herausgegeben und dem Bericht zufolge auch eine Beziehung mit einer NPD-Funktionärin geführt. Neue Erkenntnisse habe die Vernehmung kaum ergeben, hieß es in dem Bericht. (jW)

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