Erledigt
Der Suhrkamp-Verlag hält die Debatte über seinen langjährigen Autor Robert Menasse und dessen Umgang mit Zitaten für erledigt. Menasse habe »im Rahmen nicht-fiktionaler Texte und öffentlicher Äußerungen« Fehler gemacht und sich dafür entschuldigte, erklärte Suhrkamp-Sprecherin Tanja Postpischil am Dienstag in Berlin. »Dem kann der Verlag nichts hinzufügen.« Am Stellenwert des Werks von Menasse ändere die aktuelle Diskussion nichts. Am Montag hatte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Maria Luise Dreyer (SPD) mitgeteilt, dass der Wiener Schriftsteller trotz Kritik am Umgang mit Zitaten und historischen Daten am 18. Januar die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes erhalten werde. Menasse räumte in einer gemeinsam mit der Staatskanzlei verbreiteten Mitteilung ein, sowohl in seinem Roman »Die Hauptstadt« als auch in nichtfiktionalen Texten und Interviews fälschlicherweise behauptet zu haben, der erste Kommissionspräsident des EU-Vorläufers Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, Walter Hallstein, habe seine Antrittsrede 1958 auf dem Gelände des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz gehalten. Er habe sich auf »Hörensagen« verlassen. (dpa/jW)
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