Feierstunde und Forderung nach Parität
Berlin. In einer Feierstunde zum hundertsten Jahrestag des Frauenwahlrechts haben ehemalige Ministerinnen am Donnerstag in Berlin vor Rückschritten in der Gesellschaft gewarnt. Es werde wieder salonfähig, Frauenrechte und Chancengleichheit in Frage zu stellen, sagte die frühere Familienministerin Christine Bergmann (SPD). »Wir müssen aufpassen, dass der Zug nicht rückwärts fährt.« Auch die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) sagte: »Einmal Geschaffenes ist nicht von selbst schon etwas auf Dauer.« Der nächste Schritt zu mehr aktiver Beteiligung der Frauen sei eine Demokratiefrage. Bergmann sprach sich für ein Paritätsgesetz für Listenaufstellungen und Direktmandate aus. Am 19. Januar 1919 durften Frauen in Deutschland erstmals wählen. Bei der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung nutzten weit über 80 Prozent ihr neues Recht, 37 Frauen wurden ins Parlament gewählt und stellten damit fast neun Prozent der Abgeordneten. (dpa/jW)
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