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Aus: Ausgabe vom 19.01.2019, Seite 16 / Aktion
Rosa-Luxemburg-Konferenz

In wessen Interesse?

Je 3.000 Menschen in Berlin und Davos – zwei Treffen mit unterschiedlichen Zielen
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Belegschaft von Verlag und Redaktion der jungen Welt mit Rosa Luxemburg am 15. Januar 2019 vor dem Verlagsgebäude

In der vergangenen Woche trafen sich über 3.000 Aktivisten, Künstler und Gewerkschafter auf der 24. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Der italienische Ökonom Vladimiro Giacché analysierte die materiellen Bedingungen der nächsten ökonomischen Krise, sein US-amerikanischer Kollege Michael Hudson beschrieb die Gefahr eines imperialistischen Krieges, die daraus erwächst, und der Journalist Dietmar Dath erklärte, warum wir – um eben diesen zu verhindern – an einer Revolution nicht vorbeikommen: Die Konferenz stand unter dem Motto »Sozialismus oder Barbarei«. Diese größte regelmäßig stattfindende Konferenz linker Kräfte fand indes in den deutschen Medien so gut wie nicht statt. Projekte mit antikapitalistischer Zielstellung werden in diesem Land von Taz bis FAZ einfach verschwiegen. Für die Verbreitung der Konferenzergebnisse muss der Veranstalter, die junge Welt, schon selber sorgen.

In der kommenden Woche treffen sich über 3.000 Politiker, Wirtschaftsbosse und Militärs auf dem 48. Weltwirtschaftsforum in Davos. Darunter der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der Europa atomar aufrüsten will, die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die sich über die »Armee der Europäer« freut, aber auch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF, Christine Lagarde, und der berüchtigte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro. Seitens der deutschen Industrie wird auch Frank Appel von der Deutschen Post AG teilnehmen, der erst kürzlich bekanntgeben ließ, dass die junge Welt künftig jährlich über 90.000 Euro mehr für die immer schlechter werdende Postzustellung zu zahlen habe. Statt sich über eine Reihe von drängenden Menschheitsproblemen – wie etwa den Hunger, die Ausbreitung von Krankheiten, die oft fehlende Verfügbarkeit von sauberem Wasser, die Verschmutzung der Weltmeere oder die Zunahme von Wetterkatastrophen – zu verständigen, geht es den Veranstaltern unter dem Strich darum, militärische und ökonomische Druckmittel im globalen Machtkampf auszubauen – oder, einfacher formuliert, den Kapitalismus trotz seiner barbarischen Folgen noch möglichst lange zu erhalten.

Es gibt Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun: Lesen Sie die junge Welt und machen Sie diese Tageszeitung auch in Ihrem Freundeskreis bekannt! Dazu bieten wir ein dreiwöchiges Probeabo an, das Sie selber nutzen oder Freunden empfehlen können. Das kostet Sie: nichts! Das verpflichtet Sie: zu nichts! Das heißt, nach drei Wochen endet die Belieferung automatisch. Wenn Sie dann die junge Welt weiterlesen möchten, können Sie diese am Kiosk kaufen. Für uns noch besser wäre allerdings, wenn Sie die Zeitung abonnieren würden. Denn nur mit Einnahmen aus Abonnements bleiben wir auch weiterhin unabhängig und lassen uns nicht wie andere Medien von Parteien, Kirchen, Unternehmen und Militärs bezahlen.

Allen, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung der Rosa-Luxemburg-Konferenz und beim Verbreiten der Tageszeitung junge Welt helfen, gilt unser herzlicher Dank!

Verlag, Redaktion und Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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