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Aus: Ausgabe vom 30.01.2019, Seite 10 / Feuilleton

Gehört der Müll Gerhard Richter?

Ein 49jähriger Mann, der entsorgte Skizzen des Malers Gerhard Richter aus dessen Altpapiertonne gefischt haben soll, muss sich wegen Diebstahls vor Gericht verantworten. Eine für Mittwoch angesetzte Verhandlung vor dem Kölner Amtsgericht wurde wegen einer Erkrankung des 86jährigen Künstlers auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Angeklagte werde beschuldigt, aus der Altpapiertonne vor Richters Haus im Villenviertel Köln-Hahnwald vier Entwürfe an sich genommen zu haben, teilte das Gericht mit. Anschließend habe er Kontakt zu einem Auktionshaus aufgenommen, um sie zu Geld zu machen. Der Wert der Skizzen werde vorläufig auf 60.000 Euro geschätzt. Zu klären sei die Frage, ob der Müll noch als Richters Eigentum betrachtet werden müsse. Da gebe es Unterschiede etwa zu einem Joghurtbecher, erklärte das Gericht. »Er wollte es entsorgen, er wollte nicht, dass die Werke in Umlauf geraten.« Richter ist einer der am höchsten dotierten lebenden Künstler. Er hat auch schon großformatige Gemälde weggeworfen. (dpa/jW)

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