Mit dem Knie
Von Volker BraunFreitag abend kam dann DSC Arminia Bielefeld nach Köpenick zu Union Berlin, dem Tabellenzweiten der zweiten Liga. Die letzten drei Partien zwischen beiden Mannschaften hatten alle 1:1 geendet. Über 21.000 Zuschauer sahen ein Gästeteam, das sich nach einem länger andauernden Hagel von Niederlagen wiedergefunden hat. Die »Eisernen« aus Berlin tun sich als Aufstiegsfavorit bekanntlich schwer damit, immer die Besseren sein zu müssen. Es gelang ihnen auch nur eine Halbzeit lang.
Union begann furios, gewann fast alle Zweikämpfe, und nach einer butterweichen Flanke von Ken Reichel netzte Joshua Mees nach artistischer Einlage von DSC-Keeper Stefan Ortega den abgeprallten Ball mit dem Knie ein. In der Halbzeitpause, beim Verlesen eines Briefes der Eltern des nach dem letzten Heimspiel ermordeten 19jährigen Unioners Karl M., schwieg das ganze Stadion – ein stilles Zeichen der Freundschaft und Liebe. Die zweite Halbzeit begann mit fulminanter Offensive der Bielefelder, sie schossen das 1:1 nach einem schnellen Konter des starken Jonathan Clauss.
Das vierte 1:1 in zwei Jahren. Trotzdem feierte das Stadion seine Spieler für ihr unermüdliches Anrennen. Es ist jetzt immer ausverkauft. Union ist ein Klub, nach dem sich die Menschen sehnen. Auch nach dem 23. Spieltag bleibt Union zu Hause ungeschlagen.
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