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Aus: Ausgabe vom 08.04.2019, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Graswurzelrevolution

Mareen Butter sieht Brasilien auf dem »Weg in den Faschismus«: »Soziale Bewegungen werden als Terrorgruppen eingestuft; Polizisten dürfen straffrei töten; Linke werden eingesperrt, ermordet oder müssen das Land verlassen.« Rechte, Gehälter und Renten der Arbeiter würden gekürzt – »die Liste ist endlos«. Lou Marin schreibt über das »groteske« Regime in Algerien. Das Chaos um die Abdankungsschreiben Bouteflikas zeige, welche Legitimationsschwierigkeiten die politische Führung inzwischen habe. Allerdings stehe außer Frage, dass die Kräfte hinter dem alten Regime versuchen würden, ihre Pfründe und ihre Herrschaft zu verteidigen. (jW)

Graswurzelrevolution, Jg. 48/Nr. 438, 24 Seiten, 3,80 Euro, Bezug: Verlag Graswurzel­revolution e. V., Vaubanallee 2, 79100 Freiburg, E-Mail: abo@graswurzel.net

Welttrends

Das 150. Heft des außenpolitischen Journals aus Potsdam beschäftigt sich mit der politischen und ökonomischen Krise in Venezuela. Raimund Krämer weist im Editorial darauf hin, dass der venezolanische Intellektuelle Arturo Uslar Pietri den Erdölexport schon in den 1930er Jahren als Achillesferse der Entwicklung des Landes beschrieben hat. Michael Zeuske analysiert die venezolanische Wirtschaft als Renten abwerfende »Extraktionsmaschine«. Das sei seit der Kolonialzeit so gewesen: Immer hätten sich die Eliten der Erlöse aus einem von der »Natur« gelieferten »Monopolprodukt« – Kakao, Kaffee, Häute, Trockenfleisch, Gold – bedient. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe das Erdöl diese Funktion übernommen. Auch heute noch sei bei den Venezolanern das »koloniale Bewusstsein« lebendig, dass Wohlstand für alle ohne große Anstrengungen möglich sei, »wenn nur der ›richtige‹ Anführer ›richtig‹ verteilt«. Alle Versuche, eine eigene industrielle Basis aufzubauen, seien gescheitert: »Die Extraktionsmaschine war zu stark.« Günther Maihold schreibt, dass die »nationale Machtkonstellation« in Venezuela noch immer für Präsident Maduro spreche. Erkennbar geworden sei unter anderem der »sehr begrenzte Einfluss« der USA – »ihr Einwirken auf die Streitkräfte des Landes hat sich als weitgehend wirkungslos erwiesen«. Achim Wahl allerdings weist darauf hin, dass die Trump-Administration ein »Exempel statuieren« wolle, um ein Signal an China und Russland auszusenden, dass »Lateinamerika weiterhin die Einflusssphäre der USA ist«. (jW)

Welttrends. Das außenpolitische Journal, Nr. 150/April 2019, 72 Seiten, 4,80 Euro, Bezug: Welttrends, Medienhaus Babelsberg, August-Bebel-Str. 26–52, 14482 Potsdam, E-Mail: bestellung@­welttrends.de

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