Verkaufsschwund bei Print hält an
Berlin. Die großen und mittleren deutschen Verlagshäuser müssen weiterhin zum Teil deutliche Rückgänge bei den verkauften gedruckten Zeitungen hinnehmen. Im Digitalbereich registrierte die Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) hingegen für das erste Quartal 2019 eine Stabilisierung und teilweise Zuwächse.
»Die überregionalen deutschen Tages- und Wochenzeitungen litten in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 weiter unter Auflagenschwund. Doch es gibt Ausnahmen: das Handelsblatt, Die Zeit und der Freitag steigerten sich gegenüber dem Vorjahr. Handelsblatt und Zeit aber nicht wegen mehr verkaufter Papierzeitungen, sondern mehr Digitallesern. Großer Verlierer des ersten Quartals: Die Welt mit einem wahnsinnigen Minus von 17,0 Prozent bei Abos und Einzelverkauf«, schrieb der Hamburger Branchendienst Meedia am Donnerstag vor Ostern.
Federn lassen musste erneut Bild: 9,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum standen zu Buche. Auf 1,29 Millionen verkaufte Exemplare kommt das Blatt aus dem Axel-Springer-Verlag in den beiden wichtigen Kategorien Abonnement und Einzelverkauf noch.
Weiter abwärts geht es auch mit den Branchengrößen Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das Minus von 4,5 bzw. 3,3 Prozent der beiden wichtigen Meinungsmacher war dabei sogar etwas höher als zuletzt registriert.
Das Handelsblatt kann sich erneut über minimale Zuwächse freuen. Allerdings resultiert das Plus nicht aus verkauften Printprodukten – da setzte es ein Minus von 9,8 Prozent –, sondern ist vor allem auf 48.324 Digitalabos zurückzuführen. Dennoch: »Weniger Papier und mehr Digitales ergeben unter dem Strich eine Steigerung der Verkaufszahl um 45 Exemplare«, schrieb Meedia.
Rückwärts ging es auch beim Neuen Deutschland: 21.820 verkaufte Titel im ersten Quartal bedeuten ein Minus von 1.552 Exemplaren bzw. von 6,6 Prozent. (jW)
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