Verbotene Bücher
Zwei Jahre nach der »Documenta 14« in Kassel ist eine durch die Kunstausstellung initiierte Liste von 120.000 verbotenen Büchern online gegangen. Bei der sogenannten Kasseler Liste handele es sich um »das weltweit größte Verzeichnis« dieser Art, sagte ein Sprecher der Universität Kassel am Montag. Entstanden ist es durch den »Parthenon der Bücher« der argentinischen Künstlerin Marta Minujín. Sie hatte auf der Documenta einen Tempelnachbau aus 67.000 Büchern errichten lassen. Erlaubt waren Bücher, die mindestens einmal auf einem Index standen. Bei der Verifizierung des Verbots griff Minujín auf eine Liste zurück, die zuvor Germanisten der Universität Kassel erstellt hatten. Dieses Verzeichnis ist inzwischen auf 120.000 Titel erweitert worden und ab sofort abrufbar unter www.kasselerliste.com. »Unser Ziel ist es, die globale Zensur zu dokumentieren und die Meinungsfreiheit zu verteidigen«, sagte Nikola Roßbach, Literaturwissenschaftlerin der Uni Kassel. Die Liste sei nicht abgeschlossen, zensierte Bücher könnten auf der Website gemeldet werden. (dpa/jW)
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