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Aus: Ausgabe vom 24.05.2019, Seite 3 / Schwerpunkt

Vernetzte Dschihadisten

Mit einer Pistole, von der offiziell niemand weiß, wie sie in seine Hände kam, soll Anis Amri am 19. Dezember 2016 den Lastwagenfahrer Lukasz Urban erschossen haben, um dann mit dessen Fahrzeug auf dem Berliner Breitscheidplatz elf weitere Menschen zu töten und Dutzende zu verletzen. Der ungeklärte Verkaufsweg der Waffe vom Typ Erma, Modell EP 552, ist nur einer der Gründe, warum Mitglieder des Bundestags-Untersuchungsausschusses zu dem Terroranschlag die Einzeltäterschaft von Amri in Frage stellen. Beamte des Bundeskriminalamts wollen keine Hinweise auf Mittäter in Deutschland gefunden haben, räumen aber ein, dass Amri einen »Mentor« und Mitwisser im Ausland hatte. Über den Messengerdienst Telegram hatte Amri unmittelbar vor der Tat mit dem Nutzer »Moumou1« kommuniziert. Der Mann, den Amri in Berlin am Vorabend des Anschlags getroffen hatte, wurde im Februar 2017 trotz laufender Ermittlungen nach Tunesien abgeschoben. Dort sitzt Bilel Ben Ammar zur Zeit in Haft, weil er Mitglied der Terrororganisation Ansar Al-Sharia gewesen sein soll. Amri taucht derweil in der Anklageschrift gegen einen Islamisten auf, der zur Zeit vor dem Berliner Kammergericht steht: Magomed-Ali C. soll mit Hilfe von Amri und dem Franzosen Clement B. einen Anschlag auf das Berliner Gesundbrunnen-Center geplant haben. (jW)

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