Gönn dir, Gianni

Zürich/Moskau. Die Mega-WM 2022 in Katar ist vom Tisch. Der von FIFA-Präsident Gianni Infantino favorisierte Plan einer Aufstockung des Turniers in dreieinhalb Jahren von 32 auf 48 Mannschaften ist gescheitert. Unter den derzeitigen Umständen könne man den Vorschlag nicht umsetzen, teilte der Fußball-Weltverband FIFA am Mittwoch abend mit. Damit wird die Ausweitung wie ursprünglich geplant erst für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko realisiert. Noch im März hatte das FIFA-Council in Miami das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie anerkannt. Darin waren Experten zu dem Schluss gekommen, dass das 48er-Turnier in Katar möglich sei, wenn einige der dann 80 Spiele in ein anderes Land »ausgelagert« würden. Infantino hat in den vergangenen Monaten heftig für die frühere Aufstockung geworben und mögliche weitere Gastgeber besucht. Ausschlaggebend für die jetzige Entscheidung sind wohl auch die politischen Probleme Katars mit einigen seiner Nachbarstaaten. Eine Staatengruppe unter Führung Saudi-Arabiens boykottiert das Land seit 2017 politisch und wirtschaftlich. Lediglich die politisch weitgehend neutralen Staaten Kuwait und Oman waren als Mitausrichter denkbar. Von Infantino selbst gab es keine Stellungnahme zum Scheitern seines Vorhabens. Am Donnerstag weilte er im Moskauer Kreml, um dort von Präsident Wladimir Putin einen russischen Freundschaftsorden zu empfangen. (dpa/sid/jW)