Held von Sobibor
Semion Rosenfeld, der letzte Überlebende des Vernichtungslagers Sobibor, ist am Sonntag im Alter von 96 Jahren in einem Altersheim in Israel gestorben. Rosenfeld wurde 1922 in der Ukraine geboren und kämpfte im Zweiten Weltkrieg in den Reihen der Roten Armee. Im Juli 1941 wurde er verletzt, kam in die Gefangenschaft der Nazis und wurde im September 1943 nach Sobibor deportiert. In dem Lager wurden insgesamt rund 250.000 Juden ermordet, die meisten von ihnen aus Polen. Am 14. Oktober 1943 kam es zu einem Aufstand der Gefangenen. Sie töteten elf SS-Männer. Etwa 360 Häftlingen gelang die Flucht in die nahe gelegenen Wälder, doch letztlich überlebten nur 47 von ihnen. Rosenfeld konnte sich nach seiner Flucht wieder der Roten Armee anschließen; das Kriegsende erlebte er 1945 in Berlin. »Heute gibt es traurigerweise niemanden mehr, der aus erster Hand die Geschichte von Sobibor erzählen kann«, hieß es in einer Mitteilung des Vorsitzenden des Jüdischen Weltkongresses vom Dienstag. Ronald Lauder würdigte Rosenfeld als einen »Helden, der im Widerstand gegen die ›Endlösung‹ der Nazis sein eigenes Leben« riskiert habe. (dpa/jW)
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