Grütters’ Museumsmann
Bis zum Antritt einer neuen Spitze im Jüdischen Museum Berlin soll der Historiker und CDU-Politiker Christoph Stölzl als Vertrauensperson für den Stiftungsrat des Hauses agieren. Der 75jährige werde ehrenamtlich und ohne Arbeitsvertrag wirken, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Dienstag der dpa in Berlin. »Stölzl ist ein großer Museumsmann, der langjährige Erfahrung aus einschlägigen Häusern, im Umgang mit Mitarbeitern, aber gerade auch mit der Politik mitbringt«, begründete Grütters ihre Wahl. Er habe auch im deutsch-jüdischen Umfeld inhaltlich gearbeitet und zur jüdischen Kulturgeschichte zahlreiche Ausstellungen gemacht. Der bisherige Leiter Peter Schäfer (75) war nach heftigen Kontroversen zurückgetreten. Auslöser war ein Tweet des Museums mit einem Lesetip zur israelkritischen Bewegung BDS. In dem empfohlenen Artikel geht es um eine Initiative jüdischer und israelischer Wissenschaftler, die kritisierten, dass der Bundestag BDS als antisemitisch eingestuft hatte. Schäfer erhielt viel Solidarität. Mit »tiefer Besorgnis« stellten sich internationale Museumsdirektoren, Kuratoren und Fachleute jüdischer und nichtjüdischer Museen hinter ihn. (dpa/jW)
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