Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Donnerstag, 19. Dezember 2024, Nr. 296
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 20.03.2003, Seite 13 / Feuilleton

Meldungen

Unverhältnismäßig

Die auf der Frankfurter Buchmesse anfallenden Standgebühren wurden unlängst von der Ausstellungs- und Messe GmbH drastisch erhöht, nämlich um bis zu 55 Prozent. Zu den Konsequenzen äußerte sich der Geschäftsführer der Lamuv Verlag GmbH und der GVA Gemeinsame Verlagsauslieferung Göttingen GmbH, Karl-Klaus Rabe, in einem offenen Brief:

»Die kleinen Verlage sollen jetzt die Zeche zahlen! Sie bekommen eine Preiserhöhung von 55 Prozent aufgebrummt (Standmöblierung inklusive, die die meisten nicht wollen). Die großen Verlage, die mehr Planungssicherheit haben und folglich eher auf drei Jahre buchen können, müssen mit maximal 14,9 Prozent, bei einer Buchung für drei Jahre mit 9,3 Prozent Kostensteigerung kalkulieren. Das steht in keinem Verhältnis.(...)

Wir können verstehen, daß Preiserhöhungen notwendig sind. Wir akzeptieren aber nicht, daß gerade die Schwächsten sie tragen sollen, und das in einer Weise, die ihresgleichen sucht. Das ist ein einmaliger Vorgang, kulturpolitisch ein Skandal.

Wir erwarten eine lineare Erhöhung der Standmieten, die alle gleich trifft, auch die großen Verlage.

Wir werden uns nicht zur Messe anmelden, solange es in diesem Punkt keine entsprechenden Korrekturen gibt. (...)

Ich denke, vieles steht auf dem Spiel: die Zukunft der Messe, aber auch des Börsenvereins. Hier werden Weichen gestellt, aber an dieser Weichenstellung werde ich mich beteiligen und sehr viele andere auch.

Ich fordere Sie zur Umkehr auf, zur Umkehr in eine gemeinsame Zukunft. (...)

Diese Woche findet die Leipziger Buchmesse statt, eine gute Gelegenheit, auch für die Frankfurter Buchmesse zu werben – allerdings nicht so, wie Sie es sich vorstellen.«

(jW)


Zusammenhänge

Sind Bush und Blair für den dramatischen Kurssturz der deutschen Aktien mitverantwortlich?« fragt die Zeitschrift Manager Magazin den Chefanalysten der Bremer Landesbank Folker Hellmeyer. Hellmeyer antwortet darauf: »Das war meines Wissens der Fall, als wir die Tiefststände im vergangenen Jahr bei 2500 markiert hatten. In einer Situation, wie sie sich derzeit darstellt, halte ich die Kursverluste allerdings nicht für überraschend. Die Märkte leiden unter großen geopolitischen Risiken. Die Grundlagen unseres westlichen Systems, wie etwa der Weltsicherheitsrat, stehen zur Disposition. Die Weltwirtschaft gleitet in eine Rezession ab. Das Weltfinanzsystem ist so fragil, wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Insofern ist die derzeitige Entwicklung an den Börsen konsequent. Was nicht ins Bild paßt, ist die Tatsache, daß der deutsche Aktienmarkt der am meisten gebeutelte Markt ist.«

Auf die Frage, ob die Börsianer bereits Kriegsszenarien durchspielen, sprach Hellmeyer davon, daß seine Geschäftspartner in der Londoner Bankenwelt ihm gegenüber andeuteten, daß dies längst der Fall sei.

(jW)


Mehr Zusammenhänge

Im gestrigen Tagesverlauf stieg der DAX um 80 Punkte. Den höchsten Stand erreichte er um 14 Uhr, als die Meldung von der angeblichen Flucht des irakischen Vizepräsidenten Tariq Aziz eintraf. Der amerikanische Index NASDAQ hingegen fiel bis 16.30 Uhr um zehn Punkte.

(jW)


Rolf Gössner Liga-Präsident

BERLIN. Der Rechtsanwalt und Publizist Rolf Gössner ist neuer Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte. Der 53jährige wurde durch seine zahlreichen Bücher zu Bürgerrechten, Polizei und Geheimdiensten bekannt und arbeitete als parlamentarischer Berater und Sachverständiger in Gesetzgebungsverfahren des Bundestages und von Länderparlamenten. Die Internationale Liga für Menschenrechte mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich für Menschenrechte und Frieden einsetzt.

(jW)


Blockade vor US-Kaserne

MANNHEIM. Am Dienstag abend blockierten rund 60 Kriegsgegner die Tore der Spinnelli-Kaserne in Mannheim-Feudenheim. Es war die neunte Blockade dieser Art, sie sollte deutlich machen, daß der Widerstand gegen den Irak-Krieg weitergeht. Nach mehreren Stunden räumte die Polizei eines der drei Tore und verhaftete elf Personen vorübergehend, wobei eine Person leicht verletzt wurde.

(Indymedia/jW)

Mehr aus: Feuilleton