Black Atlantic
Paul Gilroy steht – gemeinsam mit Stuart Hall – für den Beginn einer neuen, postkolonialen Tradition innerhalb der Cultural Studies. In vieldiskutierten Büchern wie »The Black Atlantic« (1993) und »Between Camps« (2000) weist Gilroy auf die Gefahren eines »ethnischen Absolutismus« hin; in »The Black Atlantic: Modernity and Double Consciousness« untersucht der 1956 geborene Soziologe darüber hinaus, wie die schwarze diasporische Geschichte des Atlantiks Kunst und Wissen herausfordert(e), neue Formen zu finden – nicht zuletzt in der Musik. Womit sich wiederum im Jahr 2004 das Projekt »Black Atlantic« am Haus der Kulturen der Welt auseinandersetzte.
Fünfzehn Jahre später, schreiben die Veranstalter von »Wassermusik 2019« (5. bis 27. Juli) um den Kurator Detlef Diederichsen, sei »die Zeit reif«, sich erneut mit Gilroys Thesen zu befassen. Unter dem Titel »Black Atlantic Revisited« stehen daher der Südatlantik und seine musikalischen Kulturen im Fokus, mit Konzerten u. a. von Gilberto Gil, Angélique Kidjo, Luedji Luna, Milton Nascimento und Virginia Rodrigues, einem Filmprogramm sowie einer zweitägigen Konferenz (10./11. Juli), auf der unter anderem Paul Gilroy einen kritischen Blick auf die heutige Situation der atlantischen Beziehungen zwischen Afrika, den Amerikas und Europa werfen wird. (jW)
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