Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 13.07.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno … 29. Woche

1949, 18. Juli: Die Berufungskammer des Landgerichts Detmold stuft den ehemaligen Vorsitzenden der Deutschnationalen Volkspartei und rechten Pressemogul Alfred Hugenberg, der 1933 für kurze Zeit das Amt des Reichswirtschafts- und Reichsernährungsministers innehatte, von der Gruppe der »NS-Belasteten« in die der Mitläufer zurück. Sein Vermögen wird somit nicht konfisziert. In der Begründung heißt es, dass der Initiator der Harzburger Front von 1931, an der auch die NSDAP beteiligt war, nicht als »Steigbügelhalter des Nationalsozialismus« betrachtet werden dürfe. Ein Jahr später wird der sich in britischer Haft befindende Politiker sogar in die Kategorie der Entlasteten eingestuft.

1954, 20. Juli: Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John, fährt gemeinsam mit einem befreundeten Arzt mit dem Auto nach Ostberlin. Bei einer späteren Pressekonferenz erklärt der 1944 an den Vorbereitungen am Attentat auf Hitler Beteiligte, er habe sich »nach reiflicher Überlegung entschlossen, in die DDR zu gehen und hier zu bleiben, weil ich hier die besten Möglichkeiten sehe, für eine Wiedervereinigung und gegen die Bedrohung durch einen neuen Krieg tätig zu sein«. Zudem klagt er den Einfluss früherer Nazis in der Bundesrepublik an, namentlich nennt er Reinhard Gehlen, den Präsidenten des Bundesnachrichtendiensts und früheren Chef der »Abteilung Fremde Heere Ost« der Wehrmacht. Der Übertritt Johns sorgt in der Öffentlichkeit Westdeutschlands für erregte Debatten. Als John im Dezember 1955 wieder in die BRD zurückkehrt, wird er festgenommen und schließlich ein Jahr später vom 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs wegen Landesverrats zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.

1979, 17. Juli: Nicaraguas Diktator Anastasio Somoza Debayle flieht vor den Truppen der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) ins Exil nach Florida. Damit endet die 42jährige Diktatur der Somoza-Familie. Zu der von nun an regierenden fünfköpfigen Junta gehört auch Daniel Ortega, der 1984 zum Staatspräsidenten gewählt wird. Die USA unter Präsident James Carter beginnen sofort mit der finanziellen und militärischen Unterstützung von Contra-Gruppen, die die Sandinisten in einen langwierigen Krieg verwickeln.

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