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Aus: Ausgabe vom 20.07.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno … 30. Woche

1794, 22. Juli: Die Erneuerung des Maximumgesetzes führt zum Bruch der Sansculottes mit den Jakobinern. Der Erlass war ein Jahr zuvor ergangen und hatte eine Obergrenze der Preise für Güter des täglichen Bedarfs und für die Löhne festgelegt. Die kleinbürgerlichen Jakobiner hatten aber Bedenken, in den Markt legislativ einzugreifen. Doch Maximilien de Robespierre entschied, das Existenzrecht sei wichtiger als das Eigentumsrecht. Die Löhne bleiben gleichwohl niedrig, die radikaleren Sansculotten unzufrieden und kündigen die Zusammenarbeit auf. Die Jakobiner verlieren daraufhin ihren Rückhalt bei den Arbeitern und vielen Kleinbürgern. Wenige Tage später, am 27. Juli, kommt Robespierre unter das Fallbeil.

1909, 26. Juli: Aus Protest gegen einen Einberufungsbefehl an Reservisten zur Verstärkung der spanischen Kolonialtruppen in Marokko ruft die Gewerkschaft »Solidaridad Obrera« zum Generalstreik in Barcelona auf. Der Ausstand und die Antikriegsdemonstrationen wandeln sich rasch in einen anarchistischen und antiklerikalen Aufstand um. Einen Tag später übernehmen die Arbeiter die Macht in der katalanischen Stadt. Nach Beginn der Unruhen schießen Sicherheitskräfte auf Demonstranten in den Ramblas, um den Bau von Straßenbarrikaden zu unterbinden. Die Zentralregierung verhängt das Kriegsrecht und entsendet die Armee. Die »Tragische Woche« fordert mehr als hundert tote Zivilisten.

1934, 25. Juli: Bewaffnete, an Deutschland orientierte Nazibanden putschen in Wien, Kärnten und der Steiermark. Österreichs diktatorisch regierender Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, dessen Partei den italienischen Faschismus favorisiert, wird erschossen. Der Putschversuch scheitert an der damaligen Ablehnung der großen Mehrheit der Österreicher gegenüber den aus Deutschland gelenkten Nazis. Der Unterrichtsminister Kurt Schuschnigg schlägt den Putsch nieder und wird fünf Tage später neuer Bundeskanzler.

23. Juli 1974: Nach einem Putschversuch zur Machtübernahme auf Zypern 1974 verliert das Obristenregime in Griechenland jede internationale Duldung sowie die Unterstützung im eigenen Offizierskorps und wird zum Rücktritt gezwungen. Mit der Rückkehr des ehemaligen Premierministers Konstantinos Karamanlis aus dem Pariser Exil und seiner Vereidigung noch in der folgenden Nacht endet die siebenjährige griechische Militärdiktatur. Auf westlichen Druck werden in Griechenland wieder parlamentarische Formen der Herrschaftsausübung installiert.

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