Zwei Jahre
Der iranische Regisseur Mohammed Rasulof ist nach Angaben des Hamburger Filmfests im Iran zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Erneut sei »ein Künstler Opfer einer willkürlichen Rechtsprechung«, teilte Festivalleiter Albert Wiederspiel am Mittwoch in Hamburg mit und rief zum Protest dagegen auf. »Mohammed Rasulofs Verbrechen bestehen darin, Filme über seine Heimat zu machen.« Der Filmemacher dürfe Iran für die nächsten zwei Jahre nicht verlassen. Die Festspielleitung sei aus dem engen Umfeld des Regisseurs über die Verurteilung informiert worden, ergänzte eine Sprecherin. Rasulofs Familie lebt in der Hansestadt.
Die iranischen »Revolutionsgarden« sollen dem Filmemacher den Angaben zufolge Gefährdung der nationalen Sicherheit und Propaganda gegen die islamische Regierung vorgeworfen haben. Ausschlaggebend für das Urteil sei die kritische Darstellung des Irans in den Filmen »Auf Wiedersehen«, »Manuskripte brennen nicht« und »Kampf um die Würde« gewesen, teilte das Filmfest mit. Rasulof war im Jahr 2005 erstmals Gast beim Filmfest, als er für »Eiserne Insel« den Preis der Hamburger Filmkritik erhielt. Nach der Konfiszierung seines Passes habe Rasulof vor zwei Jahren nicht mehr an der Deutschland-Premiere von »Kampf um die Würde« teilnehmen können, der Film hatte zuvor in Cannes einen Preis erhalten.
Das Hamburger Filmfest wird in diesem Jahr vom 16. September bis 5. Oktober veranstaltet. (dpa/jW)
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