Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 02.08.2019, Seite 15 / Feminismus

Anklage: Totschlag, Urteil: Mord

Hamburg. Der 50jährige Marc-Michael H., der im Dezember 2018 seine Exfrau Juliet H. mit 50 Messerstichen umgebracht hatte und ursprünglich nur wegen Totschlags angeklagt war, ist am Donnerstag in Hamburg wegen Mordes verurteilt worden. Dies bestätigte ein Gerichtssprecher am Nachmittag gegenüber junge Welt. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte Marc-Michael H. zunächst nur wegen Totschlags angeklagt, weil aus ihrer Sicht bis dato nicht das Mordmerkmal »Heimtücke« nachzuweisen war und auch keine »niederen Beweggründe« zu erkennen gewesen seien. Die Einlassung des Angeklagten habe zunächst nicht widerlegt werden können. Demnach hatte sich ein »Streitgeschehen hochgeschaukelt«. Im Lauf der Hauptverhandlung und wohl auch aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens rückte die Staatsanwaltschaft jedoch von dieser Einschätzung ab und plädierte diese Woche für lebenslange Haft wegen Mordes. Das Gericht folgte diesem Antrag. Frauenhaus-Unterstützerinnen und Teile der schwarzen Community Hamburgs, der Juliet H. angehörte, hatten im Lauf des Verfahrens mehrfach gegen die Verharmlosung und Entpolitisierung von patriarchaler Gewalt demonstriert und Mahnwachen abgehalten. (jW)

Mehr aus: Feminismus