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06.08.2019, 19:51:06 / Kapital & Arbeit

Indien: Automobilbranche baut 350.000 Stellen ab

Auch Daimler produziert in Indien:  Arbeiter stehen im Werk Chen
Auch Daimler produziert in Indien: Arbeiter im Werk Chennai (25.3.2018)

Neu-Delhi. Die Krise in der indischen Autobranche führt offenbar zu einem drastischen Stellenabbau. Seit April hätten ersten Schätzungen zufolge Hersteller, Zulieferer und Händler etwa 350.000 Jobs gestrichen, sagte ein hochrangiger Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Davon entfielen 100.000 Stellen auf die Zulieferer. Mehrere Insider berichteten von gestrichenen Schichten und ganzen Werken, die tagelang die Produktion eingestellt hätten. Indiens größter Autobauer Maruti Suzuki hat in den vergangenen sechs Monaten sechs Prozent der Teilzeitkräfte entlassen.

Der Generaldirektor des indischen Branchenverbandes ACMA, Vinnie Mehta, sprach von einer »Phase der Rezession« im Autosektor. Den Unternehmen bleibe als einiger Faktor eine »Anpassung der Beschäftigungszahl«. Er sagte weitere Entlassungen voraus. Die gegenwärtige Krise wird innerhalb der Branche als die schlimmste in der Geschichte des Landes beschrieben. Der Pkw-Absatz ist in den neun Monaten bis Ende Juli rückläufig. Einige Hersteller berichten von Einbrüchen von mehr als 30 Prozent zum Vorjahr. Dem Brachenvertreter zufolge wollen hochrangige Manager bei einem Treffen mit Vertretern des Finanzministeriums am Mittwoch Steuererleichterungen und einen leichteren Zugang zu Krediten fordern. (Reuters/jW)

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