Chemnitzer Nazifans
Chemnitz. Vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV am Sonntag abend hatten Anhänger des Chemnitzer FC einen Fanmarsch vom Karl-Marx-Monument in der Innenstadt zum Stadion angekündigt. Von mehr als tausend Teilnehmern zeigten einige nach Angaben des Bündnisses »Chemnitz nazifrei« den Hitlergruß, es kam vereinzelt zu Verfolgungsjagden – Schlimmeres war erwartet worden. Im Stadion folgten eindeutige Solidarisierungen mit Exkapitän Daniel Frahn, der am Montag vor einer Woche wegen demonstrativ ausgestellter Nähe zu faschistischen Fangruppierungen – Kaotic Chemnitz und NS Boys (offiziell aufgelöst) – entlassen worden war. Am Sonntag zuvor war der verletzte Frahn mit den Nazifans zum Auswärtsspiel nach Halle gereist und hatte neben ihnen auf der Tribüne gestanden. Beim Pokalspiel reckten nun in Südkurve und dem Rest des Stadions Hunderte Fans seine Rückennummer elf in die Höhe. Als die Stadionsprecherin die Aufstellung des CFC verlas, riefen die Anhänger zwölfmal »Frahn Fußballgott«, übertönten damit die Namen von Spielern und Trainer. Während der Partie wurde Frahn weiter gefeiert, von vielen auch für die Führungstreffer zum 1:0 und zum 2:1. Der HSV kam noch zum 2:2 und gewann 6:5 im Elfmeterschießen. Ebenfalls im Elfmeterschießen setzte sich der 1. FC Köln zeitgleich beim Zweitliganeuling SV Wehen Wiesbaden mit 3:2 durch. (dpa/jW)
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