Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 24.08.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno … 35. Woche

1944, 1. September: Eine Verfügung Joseph Goebbels, des »Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz«, derzufolge sämtliche Theater, Opern, Varietés, Kabaretts und Schauspielschulen des Deutschen Reichs geschlossen werden müssen, tritt in Kraft. Alle Künstler, deren Namen sich nicht auf der sogenannten Gottbegnadeten-Liste finden, werden zum Kriegsdienst eingezogen oder müssen in der Rüstungsproduktion arbeiten. Als sich Ende des Jahres die Niederlage des Deutschen Reiches immer deutlicher abzeichnet, werden nach einer Anordnung des »Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda« vom 30. November 1944 auch einige der bisher freigestellten Künstler zum Dienst im »Volkssturm« herangezogen.

1949, 28. August: Nachdem bereits auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongress in Berlin im Oktober 1947 die Schaffung einer »Deutschen Akademie« gefordert worden war, wird in der Paulskirche in Frankfurt am Main anlässlich von Goethes 200. Geburtstag die »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung« gegründet. Die Akademie versteht sich als gesamtdeutsche Einrichtung, versammelt in ihren Reihen aber vor allem Autoren aus dem Westen, zudem dominieren Schriftsteller der sogenannten inneren Emigration. Die Akademie vergibt ab 1951 den Georg-Büchner-Preis.

1954, 30. August: Die Mehrheit der französischen Nationalversammlung lehnt die Ratifizierung des 1952 beschlossenen Vertrags über die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ab. Damit ist das Projekt einer europäischen Armee gescheitert. Ausschlaggebend für die Ablehnung ist die Weigerung, die französische Armee einem Oberkommando zu unterstellen, in dem auch deutsche Militärs das Sagen haben. Die Mehrheit der Franzosen hat die Zeit der deutschen Besatzung von 1940 bis 1944 noch deutlich in Erinnerung und ist strikt gegen eine deutsche Wiederbewaffnung.

1959, 26. August: Bei einer Protestversammlung des Verbands der Kriegsdienstverweigerer in Frankfurt a. M. wendet sich Pastor Hans V. Ohly in scharfen Worten gegen die vom Verteidigungsministerium beabsichtigte Einberufung des Jahrgangs 1922 zur Bundeswehr. Er fordert Wehrdienstverweigerung auf und betont, 15 Jahre nach Stalingrad sei es die Aufgabe des Pfarrers, »systematische Wehrkraftzersetzung« zu betreiben. Die Einberufung des 22er Jahrgangs im Kriegsfall sorgt in der Öffentlichkeit für zahlreiche Proteste.

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