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Aus: Ausgabe vom 07.09.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno … 37. Woche

1914, 9. September: Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg verkündet das Kriegszielprogramm der deutschen Regierung, das sogenannte Septemberprogramm. Darin werden Annexionen und die deutsche Hegemonialstellung in Europa gefordert: »Sicherung des Deutschen Reiches nach West und Ost auf erdenkliche Zeit. Zu diesem Zweck muss Frankreich so geschwächt werden, dass es als Großmacht nicht neu erstehen kann, Russland (muss) von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden.«

1944, 9. September: Unter dem Chef der Widerstandsorganisation »Freies Frankreich«, Charles de Gaulle, wird die seit dem 3. Juni bestehende erste provisorische Regierung des Landes umgebildet. In ihr sind alle antifaschistischen Kräfte einschließlich der Kommunistischen Partei einbezogen. Die Alliierten erkennen sie am 23. Oktober als legitime Vertretung der französischen Bevölkerung an.

1944, 12.-16. September: Der US-amerikanische und der britische Regierungschef, Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill, kommen in Quebec zusammen. Sie beraten über den Umgang mit Deutschland nach dem Sieg über die Nazis. Beide segnen den Morgenthau-Plan ab, der die weitgehende Zerstörung der Industrie und die Rückverwandlung Deutschlands in ein Agrarland zum Inhalt hat.

1949, 12. September: In Westdeutschland wird der erste Bundespräsident gewählt. Im zweiten Wahlgang entscheidet sich die Versammlung mit 416 von 800 abgegebenen Stimmen für Theodor Heuss (FDP). Der Gegenkandidat war Kurt Schumacher (SPD), für den auch die Abgeordneten der KPD stimmen. Am 15. September wird Konrad Adenauer mit 202 von 402 Stimmen zum ersten Bundeskanzler der BRD gewählt.

1959, 7. September: 57 Professoren der BRD appellieren in einer gemeinsamen Erklärung an die Delegierten des Bundeskongresses des DGB, sich für den Stopp der atomaren Aufrüstung und Verhandlungen über eine militärische Entspannung in Mitteleuropa einzusetzen.

1989, 10./11. September: Ungarn lässt ohne vorherige Absprache mit der DDR-Regierung alle dort anwesenden DDR-Ausreisewilligen in den Westen ausreisen. Bis Ende September kommen zirka 30.000 Übersiedler auf diesem Weg in die BRD.

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