Neu erschienen
Rundbrief
Holger Politt analysiert die »politische Instrumentalisierung« des Zweiten Weltkrieges in Polen. Das Thema beherrsche unangefochten die dortige von »nationalkonservativen« Akteuren dominierte »geschichtspolitische Debatte«. Zu der gehöre die systematische Abwertung der im Ergebnis des Krieges entstandenen Volksrepublik. Polen habe, so Ministerpräsident Mateusz Morawiecki 2018, zwischen 1944/45 und 1989 »gar nicht existiert«. Das habe auch Folgen für die Reparationsdebatte.
Karl-Heinz Gräfe schreibt über die Kollaboration mit den deutschen Besatzungsbehörden und der Wehrmacht auf dem Territorium der UdSSR. Insbesondere die »nationalistischen und faschistischen Kräfte« in den baltischen Republiken »unterstützten den nazideutschen Vernichtungskrieg militärisch wie politisch«. Aber auch in den westlichen Gebieten Russlands habe es eine »Zusammenarbeit von Russen mit ihrem Todfeind« gegeben. (jW)
Rundbrief der BAG Antifaschismus der Partei Die Linke, Nr. 2/2019, 64 Seiten, kostenlos, Bezug: AG Antifaschismus beim Bundesvorstand der Partei Die Linke, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, E-Mail: redaktion.rundbrief@die-linke.de
Friedensforum
Özlem Demirel und Jürgen Wagner informieren über das im Juni 2019 vereinbarte »abgehobene« deutsch-französische Kampfflugzeugprojekt »FCAS«. Es sei das Kernvorhaben einer »europäischen Rüstungsunion« und verursache aller Voraussicht nach sehr hohe Kosten. Fraglich sei indes, ob es überhaupt ausreichend Abnehmer gebe; deshalb existierten Bestrebungen, das Flugzeug als europaweites Standardsystem zu etablieren, »um auf dieser Basis dann ›erfolgreich‹ auf den Weltmarkt zu drängen«.
Christoph Bongard untersucht die EU-Parlamentswahl »aus friedenspolitischer Sicht«. Heinz Kappei schreibt über die Protese gegen die Rheinmetall-Hauptversammlung Ende Mai in Berlin, Stephan Brües über friedenspolitische Aspekte des evangelischen Kirchentages in Dortmund. Renate Wanie hat die Aktionswoche gegen die US-Luftwaffenbasis Ramstein verfolgt. Karl Grobe-Hagel sieht die USA »vor dem Iran-Krieg« und fragt sich, »wer diesen Krieg verhindern kann«. Auf Russland und China könne sich Teheran hier eher verlassen als auf die EU-Staaten. Nötig sei ein Zusammengehen von »Diplomatie und ziviler Antikriegsbewegung«. (jW)
Friedensforum. Zeitschrift der Friedensbewegung, Jg. 32, Nr. 5/2019, 51 Seiten, 4,50 Euro, Bezug: Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, 53111 Bonn, E-Mail: friekoop@friedenskooperative.de
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