Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.09.2019, Seite 11 / Feuilleton
Kunst

Nicht abwenden

Von Jürgen Schneider

Am Freitag, dem 13. September 2019, starb in der irischen Grafschaft Sligo der Belfaster Künstler und Autor Micky Donnelly. Ende der 80er Jahre war er mit Gemälden international bekannt geworden, auf denen er die Ikonografie der irischen Geschichte hinterfragte. Einst Aktivist der zur Bürgerrechtsbewegung zählenden Organisation People’s Democracy, gehörte er zu jenen nordirischen Künstlerinnen und Künstlern, die sich angesichts der »Troubles« nicht vom politischen Geschehen abwandten, sondern sich damit auf vielfältige Weise auseinandersetzten. Werke Donnellys wurden mehrfach auch in Deutschland gezeigt, so etwa 1995 seine Siebdruckserie »No Picnic«. Sie basierte auf Bildern, die nach einem von der IRA in England verübten Bombenanschlag medial verbreitet worden waren. In Plauen integrierte Donnelly in seine Präsentation Bände der Marx-Engels-Werke, die zum Bestand der dortigen Sparkasse gehörten. Donnellys Roman »Doubletime« erschien 2007 in deutscher Übersetzung unter dem Titel »Belfaster Doppel« in der Edition Nautilus.