Karoline Müller gestorben
Sie wollte Kunst machen und nicht zur Kochschule gehen, wie es ihre Mutter noch musste. Karoline Müller, am 10. Dezember 1935 in der Otto-Dix-Stadt Gera geboren, hatte ihren eigenen Kopf und setzte ihn fast immer durch – freundlich und entschieden. Das war nicht immer leicht, aber erfolgreich: Wie ihr Engagement gegen die Ungleichbehandlung von Künstlerinnen, die Grundlagenforschungen über Frauen in der Bildenden Kunst – vor allem aber die Ladengalerie Berlin für zeitgenössische Kunst, die sie seit 1962 gegen den Zeitgeist, durch Kalten Krieg und in den Gezeiten der Westberliner Geschichte geführt hat. Es war die erste und lange Zeit einzige Galerie in Westberlin, die der realistischen Kunst Räume eröffnete und ihr Resonanz gab. Seit 1966 waren hier auch Werkschauen von Künstlern aus der DDR wie Fritz Cremer, Lea Grundig, Max Lingner oder Wolfgang Mattheuer zu sehen. Karoline Müller ist am 4. September in Berlin gestorben, wie jW von der Familie erfuhr. (jW)
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