Einmal in der Tempomaschine
Von Volker BraunUnion Berlin hatte Freitag abend Eintracht Frankfurt zu Gast. Die Eintracht begann mit roter Pyroshow, im Stadion waberte es noch milchig, da kratzte der Frankfurter Keeper Kevin Trapp schon einen Freistoß von Christopher Trimmel aus dem Torraum. Feuerwehrrot überrennt Union das Millionenteam vom Main. Akaki Gogia, Unions kleiner georgischer Tempodribbler, läuft von hinten um einen hessischen Schrank herum und klaut ihm den Ball.
Das Stadionrund applaudiert und der Ultras-Käptn brüllt ins Mikro: »Es liegt an euch, mehr Emotionalität!« Dabei ist es schon dermaßen laut, dass einem die Ohren wegfliegen. Aber einmal drin in dieser Tempomaschine kann man nicht mehr aussteigen. Im Fanzine aus der Kurve heißt es: »Bundesliga in der Alten Försterei muss für jeden Gegner die Hölle sein.«
Die erste Halbzeit geht an den FCU, in Hälfte zwei macht die Eintracht zwei Tore. Der zweite Treffer wird von Djibril Sow unfassbar schön mit einer Bogenlampe nach einem langen Solo vorbereitet. Anthony Ujah besorgt noch trocken das 1:2. Nach dem Spiel sagt Union-Trainer Urs Fischer wie üblich: »An der fehlenden Konzentration müssen wir noch hart arbeiten.« Einfach hart und gut arbeiten, das ist alles. Für wen denn nicht.
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