Ginger Baker ist tot
Der britische Schlagzeuger Ginger Baker ist tot. Er starb am Sonntag nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren, wie die Familie auf ihrer Facebook-Seite mitteilte. Geboren wurde der Rotschopf – daher der Spitzname »Ginger« – als Peter Edward Baker am 19. August 1939 in London. Baker trainierte als Teenager, um Profiradrennfahrer zu werden – erst ein Unfall brachte ihn zufällig zum Schlagzeug. Er war, wie man so sagt, ein Naturtalent. Der einflussreiche britische Jazzschlagzeuger Phil Seamen nahm ihn unter seine Fittiche und bildete ihn aus.
In den frühen 60er Jahren war Baker wohl der am meisten bewunderte Schlagzeuger der britischen R&B-Szene. Mit Eric Clapton und Jack Bruce gründete er die Band Cream. Bis zur Auflösung 1968 verkaufte das gefeierte Trio mehrere Millionen Platten. An Bakers polyrhythmischen Soli messen sich Schlagzeuger bis heute.
Nach dem Ende von Cream gründete Baker mit Eric Clapton die kurzlebige Superband Blind Faith und das Jazz-Rock-Kollektiv Ginger Baker’s Air Force. In dem afrikanischen Superstar Fela Kuti fand er eine verwandte musikalische Seele. 2005 kam Cream in Originalbesetzung nach 37 Jahren wieder zusammen, feierte eine letzte Wiedervereinigung in London und New York, was angesichts der heftigen Auseinandersetzungen, die Baker mit dem Bassisten Bruce in den 60ern hatte, bis Bruce die Band verließ, schon ziemlich erstaunlich war. Auch sonst war Bakers abenteuerliches Leben reich an mutwillig herbeigeführten radikalen Brüchen und gewalttätigen Zerwürfnissen. Seine Drogensucht mag ihren Teil dazu beigetragen haben. 2002 wurde Bakers Leben im Film »Beware of Mr. Baker« dokumentiert. Sehr sehenswert. (dpa/jW)
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