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Aus: Ausgabe vom 26.10.2019, Seite 15 / Geschichte

Anno… 44. Woche

1949, 1. November: In Frankfurt erscheint erstmals die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die aufgrund eines Beschlusses der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e. V. gegründete Tageszeitung steht in der Tradition der Frankfurter Zeitung und entwickelt sich schnell zum führenden konservativen Blatt der Bundesrepublik.

1954, 30. Oktober: Im südniedersächsischen Göttingen versammeln sich 600 ehemalige Angehörige der Waffen-SS zu einem sogenannten Suchdiensttreffen. Bei der von der »Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS e. V.« organisierten Zusammenkunft werden öffentlich die faschistischen Verbrechen geleugnet. Die HIAG hat sich zuvor vom Auswärtigen Amt explizit bestätigen lassen, dass gegen ihre Veranstaltung keine außenpolitischen Bedenken der Bundesrepublik bestehen. Zeitgleich mit der Feier findet nur wenige hundert Meter entfernt eine Protestveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes statt. Die Antifaschisten, unter ihnen auch ehemalige französische KZ-Häftlinge, fordern vor dem Hintergrund der Aufstellung der Bundeswehr: »Verhindert die Wiederbewaffnung unserer Peiniger und Henker!«

1959, 27. Oktober: Als zweites großes Bundesunternehmen nach der Preussag wird der Wolfsburger Volkswagenkonzern privatisiert. Das Land Niedersachsen und die von Konrad Adenauer (CDU) geführte Bundesregierung einigen sich darauf, 60 Prozent des VW-Stammkapitals in Form sogenannter Volksaktien zu verkaufen. Die restlichen 40 Prozent sollen unter öffentlicher Kontrolle bleiben. Mit der Verabschiedung des sogenannten VW-Gesetzes im Juli 1960 erhält das Land Niedersachsen als einer der Großaktionäre eine Sperrminorität, um bei wichtigen Entscheidungen des Konzerns eingreifen zu können.

1984, 31. Oktober: Die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi wird von zwei Mitgliedern ihrer Leibwache erschossen. Die Tat ist ein Racheakt. Im Zuge der sich zuspitzenden Auseinandersetzung mit der separatistischen Bewegung von Angehörigen der Sikh-Religion hatte die Premierministerin kurz zuvor die Besetzung des Goldenen Tempels, eines Sikh-Heiligtums, gewaltsam beenden lassen. Bei der Erstürmung durch die Armee kamen je nach Schätzung zwischen 500 und 5.000 Menschen zu Tode.

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