Sorge um Existenz des Frauenhandballs
Frankfurt am Main. Der frühere Bundestrainer Dago Leukefeld sorgt sich um die Zukunft des Frauenhandballs in Deutschland und hat dem Verband kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. »Wir brauchen eine brutale Traineroffensive. So jedenfalls geht der Frauenhandball kaputt. Die Wertschätzung für die Nachwuchstrainer ist eine Katastrophe«, sagte er der Stuttgarter Zeitung (Mittwochausgabe). »Diesen Schuh muss sich auch der Deutsche Handballbund anziehen.« Leukefeld, der die DHB-Auswahl in den Jahren 2000 und 2001 betreute, wirft den Funktionären vor, die Augen vor den Problemen zu verschließen. »Ich habe den Eindruck, der Verband ist so weit weg von der Realität wie die Neckarsulmer Sportunion vom Champions-League-Sieg. Der Kontakt zur Basis ist verloren gegangen«, schimpfte er. Auch die Bundesligavereine sieht Leukefeld in der Pflicht. »Sie müssten mit ihrem Know-how verpflichtet werden, an der Basis Aufbauarbeit zu leisten«, befand der EHF-Master-Coach. Die Verantwortlichen müssten »nicht noch mal 500 Euro für einen abgehalfterten Spieler in die erste Mannschaft stecken, sondern in die Qualität und Ausbildung der eigenen Nachwuchstrainer«. (dpa/jW)
Mehr aus: Feminismus
-
»Gutes Modell gegen Gewalt«
vom 29.11.2019 -
Gegen Staats- und Männergewalt
vom 29.11.2019