Die Mutter der Mottenkiste
Von Dusan DeakObsessiv und ein bisschen wie unter Zwang redet CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak seit dem vergangenen Wochenende von einer gewissen Mottenkiste. Er wirkt dabei wie in Trance. Offenkundig ist ihm die ominöse Kiste im Zusammenhang mit dem SPD-Parteitag erschienen. Wer oder was aber verbirgt sich in ihrem Inneren? Hat sie Verwandte? Ist sie die Schwippschwester der Porzellankiste oder eine Cousine zweiten Grades von Parteichefin Kramp-Karrenbauer? Der Respekt vor dieser Kiste jedenfalls scheint in der Union enorm zu sein. Experten vermuten Verbindungen zwischen der Kiste und überkommenen Tugenden und Zielen der SPD, an die sich kaum noch jemand erinnert. So was wie Solidarität (oder ein ähnliches altertümliches Wort), Gerechtigkeit, Kampf gegen Altersarmut und ähnliches »Gedöns« (Lieblingswort von Gerhard Schröder). Parteiarchäologen vermuten die Kiste zu Füßen der Godesburg, dem Wahrzeichen eines Bezirks der Stadt Bonn.
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