Peter Handke

Jetzt fallen tatsächlich neun Schneeflocken, die Gischt hüpft unter den Autos auf der Straße vor dem Wirtshaus in die Höhe, ein leichtes Weiß leuchtet im Lichtkegel der Laterne vor der Kirche, und heute morgen, als wir die Futterhäuschen und -silos auffüllten, saß unsere schwarzbraungraue, an der Brust gescheckte Amsel beinahe auf unserer Schulter, gluckste glockenlieb amselspezifisch, was erheischend, wünschend, erwartend oder bloß mit uns schwätzend?, folgte uns von Trog zu Trog, unsere Amsel, die Tag um Tag da ist, der Sperber, vor zwei Jahren lauerte er dort drüben, als habe ihn der Burgherr erkiest, könnte sie der Welt, unserer, entreißen jederzeit, was täte man dann?, und nun fragt man sich, ob man in Anbetracht der neun Schneeflocken und dieses ach ja banalen Drosselvogels nicht endlich Gerechtigkeit für Peter Handke fordern sollte, wutstark und geduldet in einer der letzten Zeitungen des Landes, aus Anstand und der Wahrheit zu ihrem Recht verhelfend, sinnlos, gleichwohl geboten, den Pressbengeln entgegentretend, die heute morgen wieder, nie haben sie eine Zeile von Handke gelesen, in der Nürnberger Nachrichtenzentrifuge schmarrten und schrien und schufteten, dass man nur noch schlafen mochte, aber wir lassen es und arbeiten und machen weiter und lesen Handke, einen Satz von ihm, das genügt, einen, und füttern unsere Amsel und alle Vögel, die scheuen, die sowieso, auch die propere Krähe, die sich bislang nicht traut, von der Garagendachkante herunterzuschweben, schwebte sie doch, die kluge und darob vorsichtige Krähe, die Tauben und das Rotkehlchen, das, findig, erst in die Garage schlüpft und lugt, bevor es pickt, und die da in den Zeitungen und im Fernsehen (sehr überzeugend vorne dran: Welt-Fernsehen, vormals N 24) können uns am Arsch lecken, die Paladine (nicht mal gut sehen sie aus, gut sehen die Vögel aus) der ewigen Geld- und Bombenscheiße, sie haben das Gedrucktundgesehenundgehörtwerdenrecht auf ihrer Seite, ach, komm, stay tuned, verzage nicht, du Idiot.