Drill und Gewalt
An der Ballettakademie der Wiener Staatsoper ist nach Darstellung einer Sonderkommission u. a. der Kinderschutz grob missachtet worden. So sei die gesundheitliche Betreuung der Schüler mangelhaft. Darüber hinaus gebe es weder klare Verantwortlichkeiten noch seien Prüfungskriterien transparent, befand die im Frühjahr von der Regierung eingesetzte Kommission in ihrem am Dienstag vorgelegten Abschlussbericht.
Anlass der Überprüfung waren Vorwürfe, in denen von Demütigungen, Gewalt und Drill die Rede war. Schülerinnen seien durch ein Verspotten ihrer Körper in die Bulimie oder Anorexie getrieben worden. Es sei Kindern geraten worden, mit dem Rauchen anzufangen, um die Figur zu halten, fand die Kommission heraus. Sie seien mit Vornamen und Konfektionsgröße angesprochen worden.
Dieses Verhalten sei von einzelnen Lehrern über einen längeren Zeitraum gezeigt worden. Harte Kritik äußerte die Kommission an der Leitung von Staatsoper und Ballettakademie. Die Qualitätskontrolle durch diese beiden übergeordneten Organisationseinheiten sei so gut wie inexistent. Ein Sprecher von Staatsoper-Direktor Dominique Meyer erklärte, dass eine fundierte Stellungnahme nach der Durchsicht des Berichts erfolgen werde. Verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Situation seien bereits ergriffen worden. (dpa/jW)
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