Vom Sportsystem DDR
Hamburg. Katarina Witt, zweimalige Olympiasiegerin im Eiskunstlauf, hätte nach eigener Einschätzung in der Bundesrepublik keine große Karriere gemacht. »Im westdeutschen System war die Förderung nicht in dem Maße da. Bei uns wurden Eiszeiten und Choreografen vom Sportsystem bezahlt. Und natürlich hatte ich mit Jutta Müller die beste Trainerin der Welt«, sagte die viermalige Weltmeisterin im Interview mit Sport-Bild. Nach dem Mauerfall wurde die heute 91jährige Trainerin ausgebootet – für die sechsmalige Europameisterin Witt ein Riesenfehler. »Das war ganz bitter. Frau Müller war damals 60 Jahre alt und noch voller Elan, um das fortzusetzen, was sie über drei Jahrzehnte geleistet hatte.« Obligatorisch für Bild war die Frage, warum sie nicht bei einer Auslandsreise Republikflucht begangen habe: »Ich wäre mir wie eine Verräterin vorgekommen. Die DDR war das Land, in dem ich aufgewachsen und gefördert worden war. Außerdem hätte ich nie im Leben meine Familie verlassen«, sagte Witt. (sid/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Angelika Teuchert: Gute Erinnerungen Liebe Katarina Witt, es ist immer wieder eine Wohltat, Deine Einstellung zu unserem Land DDR zu hören. Ich habe auch sehr viele gute Erinnerungen an unser Land, wo wir aufgewachsen sind und gelernt ha...
Mehr aus: Sport
-
Ach, Basler!
vom 19.12.2019 -
Wacker insolvent
vom 19.12.2019