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Aus: Ausgabe vom 03.01.2020, Seite 15 / Feminismus

Schweiz: Alarmsystem nach häuslicher Gewalt

Bern. Von häuslicher Gewalt betroffene Menschen sollten in der Schweiz nach Vorstellung der Justizministerin künftig ein Alarmsystem bekommen. Das soll sie warnen, wenn sich ihr gewalttätiger Expartner oder Belästiger trotz Kontaktverbots nähert, wie Karin Keller-Sutter am Freitag in einem Interview der Tamedia-Zeitungsgruppe sagte. In der Schweiz sind im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundesamtes für Statistik 24 Frauen und drei Männer infolge häusliche Gewalt umgekommen, 52 Personen überlebten Tötungsversuche, davon 37 Frauen und 15 Männer. Die Schweiz verschärft künftig den Opferschutz. Ab 2022 können gewalttätige Männer und Frauen oder solche, die Partner oder Expartner wiederholt belästigt haben, bei einem gerichtlichen Kontaktverbot zum Tragen elektronischer Armbänder oder Fußfesseln verpflichtet werden. Dann könnten von Gewalt oder Belästigung Betroffene über einen »Tracker« alarmiert werden, wenn sich ein Träger nähert, meinte Keller-Sutter. Sie könnten sich in Sicherheit bringen und die Polizei verständigen. (dpa/jW)

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