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Aus: Ausgabe vom 07.01.2020, Seite 11 / Feuilleton
Golden Globes

Judy, Joker und die Margarita

In der Nacht zum Montag wurden in Los Angeles die Golden Globes des »Verbands der Auslandspresse in Hollywood« vergeben, in dem etwa 90 Journalisten organisiert sind. »Zum Glück kann die Hollywood Foreign Press Association kaum Englisch, und sie haben keine Ahnung, was Twitter ist«, eröffnete Moderator Ricky Gervais die Gala in Beverly Hills. In der wichtigsten von 25 Film- und Fernsehkategorien, »bestes Filmdrama«, gewann das Kriegsspektakel »1917«, das der Brite Sam Mendes ohne Schnitte in einer einzigen Einstellung drehte – dafür nahm er auch den Preis für die beste Regie entgegen (der deutsche Kinostart ist für die kommende Woche geplant).

Als beste Komödie wurde »Once Upon a Time in Hollywood« von Quentin Tarantino ausgezeichnet. Tarantino nahm für den Film über die Manson-Familie auch den Preis für das beste Drehbuch entgegen, außerdem wurde Brad Pitt als bester Nebendarsteller geehrt. Die Hauptrolle in Tarantinos Komödie spielt ein Frozen-Margarita-Kübel, gehalten von Leonardo di Caprio – ausgezeichnet in der entsprechenden Kategorie wurde allerdings der Brite Taron Egerton für seine Darstellung des Sir Elton John in »Rocketman«. Als beste Hauptdarsteller im Fach Drama wurden Renée Zellweger (»Judy«) und Joaquin Phoenix (»Joker«) prämiert.

Deutsche Kandidaten gab es diesmal nicht. Nora Fingscheidts Jugendhilfedrama »Systemsprenger« hatte es nicht unter die Nominierten im Fach »bester nichtenglischsprachiger Film« geschafft. Die gewann der Südkoreaner Bong Joon Ho mit seinem sozialkritischen Thriller »Parasite«.

Von den Dankesreden waren zwei einigermaßen bemerkenswert. Der australische Schauspieler Russell Crowe, der wegen der Buschbrände zu Hause bei seiner Familie geblieben war, ließ wissen, dass »die Tragödie in Australien auf dem Klimawandel« basiere, und rief die Welt zum gemeinschaftlichen Handeln auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse auf. Crowe wurde für seine Hauptrolle in der Miniserie »The Loudest Voice« geehrt, in der er einen Produzenten des rechten TV-Senders Fox News spielt. Den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in einer Miniserie schließlich nahm Michelle Williams zum Anlass für ein leidenschaftliches Plädoyer für das Recht auf Abtreibung. Ihre Karriere wäre nicht möglich gewesen, wenn sie nicht hätte entscheiden dürfen, wann und mit wem sie Kinder haben wolle, sagte die 38jährige und rief alle Frauen auf, ihre »eigenen Interessen« zu vertreten. »Männer machen das seit Jahren, weshalb die Welt so sehr nach ihnen aussieht.« (dpa/jW)

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