Altbischof Wilckens war in der Waffen-SS
Lübeck. Der evangelische Altbischof Ulrich Wilckens hat sich während des Zweiten Weltkriegs als 15jähriger zur Waffen-SS gemeldet. Dies machte der heute 91jährige in seinen nun veröffentlichten Memoiren bekannt. Nach dem Vortrag eines SS-Offiziers habe er demnach unterschrieben, um seinem Vater, einem Hitler-Verehrer, einen Gefallen zu tun und die »Ehre seiner Schule zu retten«. Denn er sei der einzige gewesen. Bereits bei der Vorausbildung 1944 habe er nach eigenen Angaben einen »inneren Bruch mit der SS« gespürt. Im Januar 1945 wurde Wilckens mit 16 Jahren zur Waffen-SS einberufen. Bei einem Einsatz bei München überrollte ihn ein Panzer. Wilckens überlebte unverletzt und beschreibt dies als Bekehrungserlebnis. Er war von 1981 bis 1991 Bischof des Sprengels Holstein-Lübeck in der nordelbischen Kirche und lehnt Abtreibung sowie Gleichbehandlung Homosexueller kategorisch ab. (dpa/jW)
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