Aufklärung und Widerstand
Die Tageszeitung junge Welt führt nicht nur einen inhaltlichen Kampf um Aufklärung und Klarheit, sie kämpft auch für den Erhalt eines linken Mediums, mit dem die dafür notwendigen Informationen, Analysen und Stellungnahmen transportiert werden können. Wohlgemerkt: Es geht nicht wie in früheren Jahren einfach um den Erhalt der Tageszeitung junge Welt an sich, es geht darum, dass das Instrument überregionale Tageszeitung als verbindendes Element der Informationsübermittlung und täglichen Schulung erhalten bleibt. Keine weitere Zeitung hat sich diesen Kampf auf die Fahne geschrieben. Das verbessert unsere Chancen nicht gerade, macht aber diesen Kampf um so nötiger.
Gleichzeitig bereiten die Herrschenden ganz praktisch und vor aller Augen den nächsten großen Krieg vor: Ihre Schlussfolgerung aus dem anstehenden 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion im großen Vaterländischen Krieg gegen den Hitlerfaschismus sind martialische Manöver und die praktische Einkreisung Russlands. Denn der aktuelle Imperialismus bringt nicht nur Krisen hervor, sondern ist selbst ständige Krise, die nur noch über Kriege vorläufig gelöst werden kann. Mit Russland und China sind die Hauptfeinde ausgemacht, weil diese Länder ökonomisch wie politisch die Macht besitzen, um sich dem Diktat der großen Westmächte zu widersetzen. Aber auch kleinere Länder mit deutlich weniger Möglichkeiten fallen in Ungnade, wenn sie sich nicht restlos den neoliberalen Vorgaben unterwerfen. Um über solche Vorgänge täglich und präzise unterrichtet zu sein, aber auch darüber, wie sich das politische Personal in unserem Land (wie etwa Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer) verhält, braucht eigentlich jeder vernünftige Mensch eine linke, unabhängige Tageszeitung wie die junge Welt. Die soll es auch dann noch geben, wenn alle anderen nur noch gelegentlich oder gar nicht mehr angeboten werden.
Das schaffen wir nur mit möglichst vielen zusätzlichen Abonnements. Da es aber genügend Menschen gibt, die diese Zeitung täglich nutzen sollten, besteht eigentlich nur die Frage, wie wir sie erreichen. Und wie wir ihnen klarmachen, dass so eine Zeitung sich nur über Abonnements finanzieren kann. Wir rechnen mit Ihrer Unterstützung: Abonnieren Sie, falls Sie das nicht schon längst getan haben! Werben Sie neue Abonnenten oder verschenken Sie an Menschen und Institutionen ein Abo, die es sich nur mit Ihrer Unterstützung leisten können, täglich gut informiert zu sein. Umfassende Information über die Vorbereitung nächster Kriege ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich wirkungsvoller Widerstand herausbildet. Weil am Anfang jeder Veränderung das Wissen um unhaltbare Zustände steht.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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Inhalte statt Befindlichkeiten
vom 25.01.2020