Er war dabei
Der US-Schriftsteller Jonathan Franzen (»Die Korrekturen«) hält den Kampf gegen den Klimawandel für verloren. »Warum geben wir das nicht zu und nehmen uns dann die Freiheit, darüber nachzudenken, wie wir unsere Ressourcen einsetzen wollen?« sagte er in einem Interview des Spiegel. »Die Klimaaktivisten sollten aufhören, sich etwas vorzumachen.« Das menschliche Verhalten werde sich nicht ändern, »solange wir glauben, dass wir immer noch Zeit haben, alles abzuwenden«, sagte Franzen. »Wir sollten darüber nachdenken, wie wir uns auf die Erschütterungen vorbereiten, die kommen werden.«
Ein Schlüsselmoment seien für ihn die Waldbrände südlich von Berlin gewesen, die er im Sommer 2019 miterlebte. Er habe mit einem Freund in einem Naturschutzgebiet bei Jüterbog Vögel beobachten wollen, doch dazu kam es nicht. »Schon aus der Ferne sahen wir eine riesige Rauchsäule. Der Wald brannte. Bäume gingen explosionsartig in Flammen auf.« In beängstigender Geschwindigkeit habe sich das Feuer ausgebreitet. »Es herrschte Dürre in Deutschland, dann die extreme Hitze im Sommer 2019. Plötzlich ergab das alles Sinn: Das war der Beginn der Klimakatastrophe, ich hatte ihn leibhaftig gesehen.« (dpa/jW)
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