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Aus: Ausgabe vom 13.02.2020, Seite 11 / Feuilleton
Dusan Deak

Talentschuppen

Von Dusan Deak

Zwar können sich die SPD-Chefs Esken und Walter-Minus-Borjans auch eine Kanzlerkandidatur für sich persönlich vorstellen, allerdings gibt es in der K-Frage, wie man hört, keinen Automatismus. »Die SPD hat viele Talente«, erklären die SPD-Chefcasting-Lotteriegewinner neuerdings: »Wir müssen nicht zwingend auf Personen im Kabinett oder an der Spitze der Partei fixiert sein.«

Von 420.000 SPD-Mitgliedern hätten sich bereits 410.000 zum Kanzler*in-Casting bei Aldi Nord angemeldet, gab die Parteispitze bekannt. Die Wahlen finden nach einer Anregung der Exgeneralsekretärin Yasmin Fahimi an den Kassen diverser Discounter statt.

Die größten SPD-Talente, Andrea Nahles und Helmut Schmidt, haben aus noch unbekannten Gründen abgesagt. Man munkelt, Nahles bewerbe sich als Pippi Langstrumpf bei »Voice of Germany«. Altkanzler Schmidt ging, man weiß es nicht genau, angeblich nur kurz mal Zigaretten holen und kam nicht wieder zurück.

Zu Verfügung als SPD-Kanzlerkandidat stehen Menderes, ewiger »DSDS«-Kandidat und Liebling von Dieter Bohlen (gewann 2016 das RTL-»Dschungelkamp«), sowie Sylvie Françoise Meis (ehemals van der Vaart), die den ägyptischen Diktator Abdel Fattah Al-Sisi am Wochenende beim Semper-Opernball vertrat. Auch der etwas vertrottelte brave Soldat Josef Schwejk, dem Walter-Minus-Borjans äußerlich und innerlich immer mehr ähnelt, steht – Melde gehorsamst! – Gewehr bei Fuß.

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